Mutter-Burnout Wenn Mama nicht mehr kann

Mutter-Burnout | Wenn Mama nicht mehr kann

Viele Mütter kennen dieses Gefühl der Erschöpfung, welches weit über normale Müdigkeit hinausgeht. Gerade in den ersten Lebensjahren verlangen Kinder uns alles ab. Aber wenn diese Erschöpfung zum Dauerzustand wird und sich ein anhaltendes Gefühl von Ausgebranntsein breit macht, dann ist es höchste Zeit zu handeln.

Welche anhaltenden Symptome zeigen sich bei einem Mutter-Burnout?

Jede Mama ist anders, jede Situation ist anders, jedes Kind ist anders. Trotzdem solltest du deinen Körper, deinen Geist und deine Seele sehr ernst nehmen, wenn du folgende Symptome schon seit längerem bei dir selbst wahrnimmst:

1| Erschöpfung

Okay, dass wir als Mamas erschöpft sind, ist klar. Wir versuchen ständig alles unter einen Hut zu bekommen und die meisten von uns leiden unter chronischem Schlafmangel, was sich negativ auf unseren Biochemie-Haushalt auswirkt. Doch, wenn du im Schlaf nicht mehr regenerierst und schon morgens total fertig und gerädert aus dem Bett aufstehst, dann kann das ein deutliches Warnsignal deines Körpers sein, dass du zu lange Raubbau an ihm betrieben hast.

2| Gereiztheit

Und da wären wir auch schon beim zweiten Klassiker. Klar, wer nicht schläft, ist gereizt. Auch hier gilt: mal einen Tag zu haben, an dem die Lunte extrem kurz ist und wir wegen jeder Kleinigkeit aus der Haut fahren, ist menschlich. Besonders, wenn wir uns auch noch in der PMS-Phase befinden. Aber wenn wir immer mehr zur Schrei-Mutti mutieren und uns langsam aber sicher zu einer Mutter entwickeln, die wir niemals sein wollten, dann ist es höchste Zeit uns selbst ehrlich zuzuwenden.

3| Gleichgültigkeit

Wenn wir uns über einen langen Zeitraum selbst zu sehr übernommen haben, dann kann es sein, dass wir plötzlich zu gar nichts mehr Lust haben und uns zunehmend alles immer egaler wird. Auch unsere Kinder. Das ist für alle Beteiligten schlimm, weil die Kinder das mangelnde Interesse sofort auf sich selbst beziehen. Viele Frauen, die auf einen Mutter-Burnout zusteuern oder sich bereits in einem solchen befinden, fühlen sich von den Augenbrauen abwärts regelrecht taub.

4| Niedergeschlagene Stimmung und Ängste

Frage dich einmal: wann hast du das letzte Mal so richtig aus vollem Halse gelacht? Wann bist du das letzte Mal aus dem Bett aufgestanden und hast dich auf den Tag gefreut? Kannst du dich überhaupt noch über etwas freuen? Oder fühlt sich jeder Tag in deinem Leben schwer wie Blei an?
In solchen Phasen verheddern wir uns auch gerne in endlosen, negativen Grübelschleifen, die nirgendwo hinführen und immer mehr Ängste in uns schüren. Unser Blick verengt sich zunehmend und wir sehen weder Lösungen noch Auswege.

5| Verspannungen, Schmerzen und Schlafstörungen

Der Körper lügt bekanntlich nie. Frauen, die auf einen Mutter-Burnout zusteuern oder sich bereits darin befinden, leiden häufig unter Spannungskopfschmerzen, Rückenschmerzen oder auch anhaltender Nervosität bis hin zu Herzrasen. Die endlosen Grübeleien rauben ihnen nachts den Schlaf, den sie aber so dringend benötigen, um zu regenerieren und neue Kraft zu schöpfen. Ein Teufelskreis, aus dem sie nur schwer wieder rausfinden.

6| Beziehungsprobleme

Schauen wir uns die oben aufgelisteten Symptome an, ist es nicht verwunderlich, dass es begleitend zu massiven Beziehungsproblemen kommen kann. Und da sind wir dann mitten in meinem leidenschaftlichen Thema. Wenn Mama nicht mehr kann, leidet logischerweise auch die Beziehung. Wenn Mütter zunehmend ausgelaugt und erschöpft sind, können sie sich von Gesprächen oder sexuellen Annäherungsversuchen seitens des Partners regelrecht in die Ecke gedrängt fühlen, getreu dem Motto: bitte nicht noch jemand, der etwas von mir will!

Warum geraten Mamas in den Mutter-Burnout?

Die Liste der Ursachen, warum so viele Mütter am Ende ihrer Kraft sind, ist sehr lang. Heutzutage gibt es viele Kleinstfamilien, die überhaupt keine familiäre oder soziale Einbettung haben und somit auch keine Unterstützung von außen bekommen. Jedenfalls nicht von Menschen, denen sie blind vertrauen können oder die sie nicht bezahlen müssen. Single-Mamas wie ich sind besonders häufig betroffen, weil die Aufgaben nicht auf zwei Elternteile aufgeteilt werden können. Hinzu kommt der viel zu überzogene Anspruch an uns selbst bis hin zum Perfektionismus, der den Druck unnötig ansteigen lässt.

Was ich persönlich in meiner täglichen Arbeit mit den Frauen im 1:1 Beziehungscoaching immer wieder beobachte, ist der Wunsch, es unbedingt besser zu machen, als die eigenen Eltern oder die Generationen vor uns. Viele Mütter wollen ihre Kinder unbedingt bedürfnisorientiert begleiten, mit dem Partner nur gewaltfrei und wohlwollend kommunizieren, die Bento-Box mit Bio-Broten in Sternchenform befüllen und sich ganz nebenbei noch beruflich selbst verwirklichen, um finanziell frei zu sein und das Ganze am besten noch im Sonnengruß mit einem grünen Smoothie in der Hand auf Bali.
Mama ist aber ein Mensch und keine Maschine.

Was kann Mama also tun, wenn sie nicht mehr kann?

Konflikt Call: professionelle und objektive Einschätzung deiner Beziehungssituation

SELBSTFÜRSORGE ist hier der Schlüssel. Aber bevor ich euch ein paar Impulse an die Hand gebe, wie ihr im Alltag besser für euch sorgen und verhindern könnt, dass ihr ausbrennt, möchte ich die Gelegenheit nutzen und jeder Einzelnen von euch ganz klar sagen: wenn du dich komplett ausgebrannt fühlst und den Verdacht hast, dass du einen Mutter-Burnout hast, dann ist der erste Gang immer erst einmal zu deinem Arzt. Burnout ist ein ernstzunehmendes Störungsbild mit zahlreichen Symptomen und Begleiterscheinungen. Je nachdem, wie fortgeschritten das Gefühl des Ausgebranntseins bereits ist, solltet du unbedingt nach professioneller Hilfe, Begleitung und Unterstützung fragen. Am Ende seiner Kraft zu sein, egal wie lange oder kurz die Kraft angehalten hat, ist Grund genug um Hilfe zu bitten.

5 Tipps für mehr Selbstfürsorge im Mama-Alltag

1| Pausen

Ja, ich weiß. Aber DOCH, das geht! Meinetwegen 5 Minuten. Meinetwegen auf dem Klo.

2| Bitte um Unterstützung

An diesem Punkt habe ich mich selbst lange gewunden, weil es mir peinlich war, dass ich nicht alles immer gewuppt bekommen habe. Aber als ich mich bei anderen Mamas erst einmal „geoutet“ hatte, durfte ich erfahren, dass die anderen Mütter auch nur mit Wasser kochen und keine von den Frauen immer alles im Griff hat. Unterstützung können gemeinsame Spielenachmittage sein, damit jede Mama auch mal einen freien Nachmittag hat oder einfach eine Tasse Kaffee und Raum für ein ehrliches Gespräch, wo der ganze Frust einmal rausgelassen werden darf, ohne Rat-Schläge oder Verurteilungen.

3| So gut du kannst, ist gut genug

Einen hohen Anspruch an sich selbst zu haben ist durchaus positiv. Aber nicht, wenn er zum gnadenlosen Antreiber mutiert. Es ist wichtig, dass du ein gewisses Maß an Chaos, Arbeitsstau und Überforderung lernst zu akzeptieren. Gib jeden Tag dein Bestes. Das ist gut genug. Und wenn du einmal nicht dein Bestes gibst und prokrastinierst, dann ist an diesem Tag eben das dein Bestes. Vergiss niemals: egal wie unperfekt du heute sein magst. Du bist die beste Mutter für dein Kind!

4| Sag NEIN!

Viele Frauen, die ich in meinen 1:1 Beziehungscoachings bisher begleiten durfte, sagten an viel zu vielen Stellen ja, wo sie eigentlich nein meinten, weil sie niemanden enttäuschen wollten, sich schuldig fühlten oder Angst vor Konflikten hatten. Grenzen zu setzen und nein zu sagen ist jedoch eine Form von Selbstliebe. Es ist ungeheuer wichtig, dass ihr lernt wahrzunehmen, wo eure persönlichen Grenzen liegen und diese auch konsequent zu schützen. Ohne große Erklärungen oder Entschuldigungen. Nein ist ein ganzer Satz!

5| Tue Dinge, die dich nähren und deine Batterien wieder aufladen

Gerade dann, wenn euch der Alltag so richtig über den Kopf zu wachsen droht, sich die Wäsche zu Bergen türmt, die Arbeit hinten und vorne nicht fertig wird und jeder was von euch will, gerade dann ist es Zeit sich mitten ins Chaos zu setzen und etwas zu tun, was euch wirklich Freude bereitet und euch runterholt. Dabei ist es völlig egal, ob ihr Mandalas malt, laut zu eurer Lieblingsmusik tanzt oder einfach eine weiße Wand anstarrt. Wichtig ist nur, dass ihr etwas tut, was ihr wirklich tun WOLLT. Auch wenn niemand es jemals sehen oder erfahren würde.

Du willst noch mehr Selfcare-Tipps von Experten?

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie du in deinem Alltag als Mama mehr Selbstfürsorge betreiben kannst. Übe dich darin, wieder ein Gespür für dich und eine Bedürfnisse zu bekommen, indem du mehrmals am Tag für einen kurzen Augenblick still wirst, in dich hinein horchst und dich präsent im Hier und Jetzt fragst, was du im Moment am meisten brauchst.

In diesem Video zeige ich dir, wie du dich Schritt für Schritt aus dem Mutter-Burnout befreien kannst.

Ich wünsche mir sehr, dass du deine Grenzen, Bedürfnisse und die Alarmzeichen deines Körpers wahr- und ernst nimmst und das Thema Mutter-Burnout nicht auf die leichte Schulter nimmst. Falsche Tapferkeit und ein viel zu langes Sich-zusammenreißen kann letztlich dazu führen, dass du ernsthaft krank wirst und dann den Menschen zur Last fällst, für die du so stark sein wolltet.

Du bist wichtig.
Dein Leben zählt.

Alles Liebe,
eure Tatjana ♡

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