Wie du als Mutter Liebeskummer in der Beziehungskrise überwindest

Abends allein auf der Couch. Die Kinder sind endlich im Bett und du heulst Rotz und Wasser. Mitten in deiner Beziehungskrise kämpfst du mit schwerem Liebeskummer, der so schmerzhaft ist, dass es kaum auszuhalten ist. An diesem Punkt waren viele meiner Klientinnen und ich selbst auch schon. Daher kenne ich Wege, wie du diesen Schmerz überwinden kannst. Lass mich dir zeigen, wie.

Liebeskummer als Mutter in einer Beziehungskrise

Liebeskummer ist mehr als nur ein gebrochenes Herz. Es fühlt sich an, als wäre ein Teil von dir amputiert worden, aber ohne vorherige Anästhesie. Als hättest du den Boden unter den Füßen verloren. Wenn du Kinder hast, wird dieser Schmerz noch verstärkt, weil du dich nicht einfach zurückziehen und deinen Kummer allein verarbeiten kannst. Stattdessen musst du stark sein, funktionieren und den Alltag meistern. Das kann an manchen Tagen der blanke Horror sein.

Dieser innere Konflikt, zwischen dem Wunsch nach Rückzug und der Pflicht gegenüber deinen Kindern, kann überwältigend sein. Vielleicht fragst du dich gerade, wie lange du diesen Schmerz noch ertragen kannst, wann es endlich besser wird und ob du jemals wieder glücklich sein wirst. Vielleicht fühlst du dich isoliert, missverstanden oder sogar schuldig, weil du deine Trauer nicht einfach „abschalten“ kannst. Weil du deinen Kindern nicht die heile Familie bieten kannst, die du dir für euch alle so sehr gewünscht hast.

Lass mich dir zuerst einmal sagen, dass all diese Gefühle, das Chaos in deinem Inneren und diese Zerrissenheit vollkommen normal sind.

Warum Liebeskummer in einer Beziehungskrise so intensiv ist

Der Liebeskummer, den du vielleicht gerade erlebst, ist ein Zeichen dafür, dass etwas in deinem Leben ganz gewaltig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Beziehungskrisen entstehen oft durch eine Kombination von mehreren Faktoren: Kommunikationsprobleme, unerfüllte Erwartungen, Verlustängste, oder das schleichende Gefühl, nicht mehr auf derselben Straße unterwegs zu sein. Wenn eine Beziehung dann ins Wanken gerät, kommt es nicht selten vor, dass alte Wunden aufreißen und ungelöste Konflikte an die Oberfläche drängen. Themen, die meist viel älter sind, als unsere derzeitige Beziehung.

Sind von einer akuten Beziehungskrise auch noch Kinder betroffen, ist der Liebeskummer sehr oft besonders intensiv, weil er nicht nur den Verlust einer Beziehung, sondern auch die Zukunftshoffnungen und -träume betrifft, die mit dieser Beziehung und der Vorstellung von einer eigenen, glücklichen Familie verbunden waren. Die Unsicherheit, wie es weitergeht, und die Verantwortung für die Kinder, die ebenfalls von der Krise betroffen sind, verstärken den Druck enorm. Es ist wichtig, dass du diese komplexen Gefühle und die herausfordernde Situation anerkennst und verstehst, dass sie nicht über Nacht verschwinden werden.

Symptome von Liebeskummer: was ist normal und wann brauchst du Hilfe?

Liebeskummer kann sich auf vielfältige Weise äußern, sowohl körperlich als auch emotional. Es ist wichtig, diese Symptome zu erkennen, um zu verstehen, was normal ist und wann du dir externe Hilfe suchen solltest.

Häufige Symptome von Liebeskummer:

1| Emotionale Erschöpfung

Bei emotionaler Erschöpfung fühlst du dich ausgelaugt, traurig und hast Schwierigkeiten, Freude zu empfinden. Du interessierst dich für nichts mehr richtig und selbst das Lächeln deiner Kinder dringt nicht mehr richtig zu deinem Herzen durch.

2| Schlafstörungen

Schlafstörungen sind bei Liebeskummer sehr verbreitet. Du kannst nicht einschlafen oder wachst nachts auf, weil sich deine Gedanken immer und immer wieder im Kreis drehen. Wie das Wort „Gedankenkreisen“ schon sagt, wirst du damit jedoch nie zu einem Ergebnis oder Ende kommen. Es kann auch sein, dass du in den sehr frühen Morgenstunden wach wirst und partout nicht mehr einschlafen kannst.

3| Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen

Deine Essgewohnheiten können sich bei Liebeskummer drastisch ändern. Entweder bekommst du kaum noch etwas runter oder du stopfst viel zu viel Essen in dich hinein, obwohl du längst keinen Hunger mehr hast.

4| Konzentrationsprobleme

Es fällt dir schwer, dich auf deine alltäglichen Aufgaben und/oder deine Arbeit zu konzentrieren. Es kann auch sein, dass du vergesslich bist.

5| Angst und Panikattacken

Aus meiner Erfahrung mit den Frauen im 1:1 Beziehungscoaching, aber auch aus persönlicher Erfahrung ist das der schlimmste Brocken bei Liebeskummer. Wenn die Zukunft wie ein beängstigendes, ungewisses oder sogar schwarzes Loch wirkt und/oder das Alleinsein dir Angst macht, kann das überwältigend sein und sich bis zu Panikattacken steigern.

6| Rückzug

Vielleicht ziehst du dich zunehmend von deiner Familie und deinen Freunden zurück, weil dich niemand wirklich versteht oder du in deiner derzeitigen Verfassung niemandem zur Last fallen willst. Das kann zu einer zunehmenden Isolation führen.

Bitte bedenke, dass es keine Schande ist, sich Hilfe zu suchen. Manchmal ist es der stärkste und mutigste Schritt, den du machen kannst, um dich und deine Kinder zu schützen. Nur wer nach Hilfe fragt, wird Hilfe bekommen.

Sowohl als Beziehungscoach, als Mutter, als auch als Frau, die bereits zwei Scheidungen bewältigen musste, kann ich zutiefst nachempfinden, dass du dir mit Sicherheit gewünscht hast, deinen Kindern solch eine schmerzhafte Beziehungskrise zu ersparen. Aber manchmal kommt es im (Beziehungs-)Leben anders und du hast jetzt die wertvolle Chance deinen Kindern ein schillerndes Beispiel zu sein, dass es möglich ist in solch einer Situation gut für sich selbst zu sorgen und einen Weg zurück in das eigene (Beziehungs-)Glück zu finden. Denn auch deine Kinder werden früher oder später vor herausfordernden (Beziehungs-)Situationen stehen, die jedes Leben mit sich bringt.

Konkrete Tipps, um als Mutter Liebeskummer in der Beziehungskrise zu überwinden

Jetzt, da du die Ursachen und Symptome besser verstehst, lass uns darüber sprechen, wie du den Liebeskummer aktiv angehen kannst. Es gibt viele kleine Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Alltag zu bewältigen und allmählich wieder Kraft zu schöpfen.

1| Akzeptiere deine Gefühle

Erlaube dir, deinen Schmerz zu fühlen. Es ist okay, traurig, wütend oder enttäuscht zu sein. Versuche nicht, deine Gefühle zu verdrängen oder dich dafür zu verurteilen. Akzeptanz ist der erste Schritt zur Heilung. Akzeptanz bedeutet nicht, dass du deine derzeitige Situation gut finden musst oder gar pseudospirituelle Dankbarkeit für diesen ganzen Schlamassel empfinden musst. Eine Beziehungskrise ist scheiße. Aber es ist nun einmal jetzt bereits so. Punkt.

2| Schaffe dir bewusste Auszeiten

Ich höre dein Raunen bis hier. Aber auch wenn es schwierig ist, nimm dir jeden Tag ein paar Minuten nur für dich. Ein kurzer Spaziergang, ein heißes Bad oder eine kurze Meditation können Wunder wirken. Diese kleinen Pausen helfen dir, deine Energie aufzuladen und klarer zu denken. Wenn das alles nicht geht, weil deine Kinder noch sehr klein sind, du keine Fremdbetreuung oder anderweitige Unterstützung hast, dann schließe wenigstens für einen kurzen Moment bewusst deine Augen während du auf dem Klo sitzt. Alles ist besser als nichts. Wenn du es schaffst, knapp 6 Minuten freizuschaufeln, dann höre in dieser Zeit gerne meine Selbstliebe-Affirmationen, die ich dir auf YouTube kostenlos zur Verfügung gestellt habe.

3| Kommuniziere offen mit deinen Kindern

Egal wie sehr du dich auch bemühst, deine Kinder wissen eh, dass etwas nicht stimmt. Sprich ehrlich, aber altersgerecht mit ihnen. Sie müssen wissen, dass sie nicht für die Krise verantwortlich sind und dass du für sie da bist, egal was passiert. Wenn du dich miserabel fühlst und verheulte Augen hast, aber deinen Kindern versuchst vorzugaukeln, dass mit Mami alles in Ordnung ist, dann verwirrt das deine Kinder nur unnötig, weil sie dann das Gefühl entwickeln könnten, dass sie ihrem eigenen Gespür nicht vertrauen können.

4| Suche dir Untersützung

Sprich mit einer Freundin, melde dich bei mir oder einer Selbsthilfegruppe. Es hilft, deine Gedanken und Gefühle mit jemandem zu teilen, der dich versteht und dich unterstützt. Du musst diese Last nicht allein tragen.

5| Setze klare Grenzen

Gerade in einer Beziehungskrise ist es wichtig, Grenzen zu setzen, um dich und deine Kinder zu schützen. Das bedeutet, dass du vielleicht bestimmte Gespräche mit deinem Partner vermeiden oder dich eine Zeit lang emotional distanzieren musst. Solltest du dich in einer toxisch-narzisstischen Beziehung befinden, ist das Setzen von Grenzen besonders wichtig.

6| Plane kleine, positive Erlebnisse

Auch wenn dir gerade nichts Freude bereitet, plane bewusst kleine Aktivitäten, die dir und deinen Kindern gut tun. Ein gemeinsames Spiel, ein Ausflug ins Grüne oder einfach ein gemütlicher Filmabend. Solche Momente helfen, den Fokus auf das Positive zu lenken. Warte auf keinen Fall darauf, dass du dich für solche kleinen, positiven Erlebnisse in Stimmung fühlst, sondern gehe diese kleinen Aktivitäten ruhig miesmutig an, damit sich deine Stimmung nach und nach heben kann.

7| Arbeite an deinem Selbstwertgefühl

Eine Beziehungskrise kann dein Selbstbild gehörig ins Wanken bringen. In einer toxisch-narzisstischen Beziehung kann dein Selbstwertgefühl über Jahre regelrecht demontiert worden sein. Nutze jetzt diese Zeit, um dich wieder auf dich selbst zu besinnen. Was macht dich aus? Was sind deine Stärken? Was hat dir bereits als Kind Freude bereitet? Schreibe dir jeden Tag drei Dinge auf, die du an dir schätzt, die dir gelungen sind und/oder auf die du sogar ein bisschen stolz bist.

8| Sei geduldig mit dir selbst

Heilung braucht Zeit. Es ist völlig normal, dass du Rückschläge erlebst und manchmal das Gefühl hast, nicht voranzukommen. Liebeskummer ist Herzschmerz und wie jeden Schmerz, wollen wir verständlicherweise auch diesen so schnell wie möglich wieder loswerden. Erinnere dich daran, dass jeder kleine Schritt zählt und dass es in Ordnung ist, nicht immer stark zu sein. An manchen Tagen läuft es besser, dann kann es wieder ein paar Schritte zurückgehen. Aber wie die Phasen deiner Kinder geht auch Liebeskummer irgendwann vorbei.

Dein nächster Schritt auf dem Weg zur Heilung

Es ist nicht einfach, eine Beziehungskrise und den damit verbundenen Liebeskummer zu überwinden. Aber du bist stark genug, um diesen Weg zu gehen. Du verdienst es, glücklich und erfüllt zu sein, nicht nur für deine Kinder, sondern vor allem für dich selbst.

Mach den ersten, mutigen Schritt in Richtung Heilung. Teile deine Gedanken mit jemandem, dem du vertraust, oder suche dir professionelle Unterstützung. Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Wenn du bereit bist, aktiv an deiner Heilung zu arbeiten, wirst du feststellen, dass du stärker bist, als du jemals gedacht hättest.

In Beziehungskrisen tritt alles zutage, was es in unserem eigenen Inneren anzuschauen gilt. Das ist zwar schmerzhaft, schafft aber auf lange Sicht ein ganz neues, solideres Fundament für eine neue Beziehung mit deinem derzeitigen Partner oder einem neuen Lebensgefährten in der Zukunft.

Danke, dass du bereit bist, mutig auf dich selbst zu schauen.
Danke, dass du als Mama ein schillerndes Vorbild für deine Kinder bist.
Danke, dass du dich und dein Leben wichtig nimmst.

Es ist Zeit.
ZEIT, ANZUTRETEN!

Alles Liebe,
Tatjana ♡